Lernen im Schlaf

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[1]Ein Nickerchen von eineinhalb Stunden hilft beim Lernen genauso wie der Schlaf einer ganzen Nacht. Bisher galt ein solches Schläfchen vor allem als günstig für Aufmerksamkeit, Leistungsfähigkeit und Stimmung.

Dass der Kurzschlaf auch Gelerntes festigen kann, berichten Psychologen von der Harvard-Universität in einer vom Fachmagazin Nature Neuroscience veröffentlichten Studie. Eine Fülle von Lernprozessen bedarf bei Tieren und Menschen eines ausgiebigen Schlafes, in dem das Gehirn gelernte Fähigkeiten festigt.

Je nach Anforderung müssen dazu verschiedene Schlafphasen erreicht werden. Die Versuchsteilnehmer in einer Studie sollten die Lage eines Musters vor einem verwirrenden Hintergrund erkennen lernen. Nach wenigen Minuten Training verbesserte sich zwar die Reaktionszeit, ein dauerhafter Lernerfolg war jedoch erst nach mehreren Nächten mit Schlaf erkennbar.

Probanden, die sich nach dem Training in einem kurzen Mittagsschlaf ausruhten, zeigten einen schnelleren Lernerfolg. Voraussetzung dafür war jedoch, dass sie während des Mittagsschlafs sowohl eine tiefe als auch eine leichte Schlafphase erreichten, die durch unterschiedliche Hirnwellen gekennzeichnet und so verschieden sind wie das Schlafen und das Wachsein.

Die Forscher betonen, dass der Lerneffekt nur für die eine spezifische Aufgabe getestet wurde. Eine Verallgemeinerung, mit der sich ein Nickerchen am Arbeitsplatz als Weiterbildung rechtfertigen ließe, erlaubten die Versuche vorerst nicht.

Quelle

[1] dpa