Das Wichtige wirkungsvoll visualisieren
Gelungene Visualisierungen erhöhen die Verständlichkeit von Präsentationen, verkürzen den Zeitaufwand des Vortrags und steigern die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Sie zeigen, was der Präsentierende als wesentlich ansieht, und unterstützen die Teilnehmenden, das Vorgetragene zu verstehen und zu behalten.
Inhalte zu visualisieren heißt nicht, die Darstellung muss für sich selbst sprechen, sondern heißt, Informationen über ein zusätzliches Sinnesorgan zu transportieren und dadurch ihre Wirkung zu verstärken. Verbal vermittelte Botschaften prägen sich nur wenig ein, nur optisch Dargebotenes wird schon besser behalten. Die Kombination auditiver mit visueller Verarbeitung erreicht noch deutlich bessere Effekte. Komplexe Zusammenhänge lassen sich leichter verstehen, wenn sie nicht nur beschrieben, sondern auch bildlich dargestellt sind. Zentrale Aussagen, wie Vorschläge oder Appelle, wirken eindringlicher, wenn die Zuhörer sie zusätzlich lesen. Zahlen bleiben besser im Gedächtnis, wenn sie nicht nur gehört, sondern auch gesehen werden.[1]
Visualisierungen vermitteln Seriosität und Verlässlichkeit durch das Anwenden des Corporate Designs des repräsentierten Unternehmens – mit gleichen Akzenten in der Gestaltung, zum Beispiel dem auf allen Folien an derselben Stelle erscheinenden Logo.
Visualisierungen wirken professionell, wenn sie sich auf das Wesentliche beschränken, auf weniger Folien mit genügend Freiraum auf den Projektionsflächen und mit Informationen in Rahmen, die dem Auge Halt geben.
Weniger Entbehrliches zeigt mehr Ansprechendes. |
Visualisierungen schaffen Vertrauen in die Kompetenz der präsentierenden Person durch gleichartige Formate, bedachtes Platzieren der Elemente mit dezenter homogener, durchgehend funktionaler Farbgebung und einheitlicher Schriftart in gut lesbaren Größen.
Visualisierungen steigern die Verständlichkeit durch klare Formulierungen, aussagekräftige Überschriften sowie passende Bilder, übersichtliche Diagramme und schlichte Grafiken mit nur den wichtigsten Zahlen.
Visualisierungen argumentieren zum Beispiel als Zahlen in Strukturen, Rangfolgen, Zeitreihen, Korrelationen oder als Bilder in Zeichnungen, Gemälden, Fotografien oder als Worte in Schlagworten, Zitaten, Botschaften, Aufforderungen.
Unternehmen haben oft Standards für das einheitliche Auftreten. Sie geben Hinweise oder gar Anleitungen für die Qualität der Präsentationsfolien. Sich danach zu richten erhöht die Effizienz bei der Produktion der Folien.
Bei der Gestaltung der Visualisierungen zählt nicht das subjektive Stilempfinden des Präsentierenden, sondern die Wahrnehmung des Auditoriums. |
Visualisierungen enthalten ausschließlich Informationen, die auch im Vortrag genannt werden. Sie stehen nicht im Vordergrund der Präsentation, sondern ergänzen sie. Sie passen inhaltlich zum Vortrag.
Sind Visualisierungen kompliziert, verwirren sie eher als zu klären. Enthalten sie zu viel Text, ergänzen sie den Vortrag nicht, sondern ersetzen ihn. Ist die Schrift zu klein, wird sie nicht oder zumindest nicht gern gelesen. Deshalb:
- Einfache Darstellung
- Wenig Text
- Große Schrift
Je weniger Illustration auf einer Folie, umso bedeutsamer ihr Inhalt. |
Passende Visualisierungen erleichtern dem Präsentierenden die Darstellung seiner Inhalte und dem Auditorium das Verstehen. Sie berücksichtigen die Raumgröße sowie die vorhandene Technik und sie sind von jeder Stelle aus gut zu erkennen.
Layout
Um sie einem Auditorium per Monitor oder Beamer zu zeigen, werden Präsentationsfolien mit geeigneter Software erstellt, die einerseits viele Gestaltungsmöglichkeiten zulässt und andererseits die Einheitlichkeit des Layouts erleichtert.
Wird nicht der Foliensatz einer vorhandenen Präsentation als Vorlage gewählt, ist beim Aufrufen des Programms die erste Folie auf das Querformat eingestellt und zunächst leer. Meist ist die Foliengröße im Standardformat 4:3 eingerichtet, das sich auf das Breitbandformat 16:9 oder auf eine individuelle Größe ändern lässt. Für den Hintergrund lässt sich eine Farbe wählen oder auch ein Bild. Damit die gewählten Einstellungen auf allen Folien in gleicher Weise erscheinen, werden sie im Folienmaster vorgenommen.
Das Layout des Folienmasters wird vor dem Erstellen der einzelnen Folien bearbeitet. Alle Folien, die auf einem Folienmaster basieren, enthalten seine Einstellungen.
Die Titelfolie ist von allen Präsentationsfolien am längsten zu sehen und zu ihr wird meist am wenigsten gesagt. Sie erscheint bereits vor Beginn der Präsentation auf der Projektionsfläche und informiert die Teilnehmenden, dass sie in der richtigen Veranstaltung angekommen sind. Deshalb spricht sie für sich und nennt die Botschaft, die Hauptaussage der Präsentation. Sie nennt den Präsentationstitel und das Unternehmen, das die Präsentation verantwortet, ergänzt durch das Unternehmenslogo. Auch wenn die Titelfolie einzigartig ist, richtet sie sich nach den Vorgaben des Corporate Designs, etwa bei der Farbwahl und der Schriftart. Oft ist auf ihr auch das Datum und der Ort der Präsentation zu lesen, bei Vertriebspräsentationen zuweilen auch der Name des Kundenunternehmens.
Die Titelseite einer Präsentation kann ein eigenes Layout haben. |
Sämtliche anderen Folien haben eine Masterfolie, die sich von der Titelfolie unterscheidet. Die Masterfolie zeigt auf jeder Folie der Präsentation das Logo an derselben Stelle und reserviert für die jeweilige Folienüberschrift denselben Platz, in einem Feld, das farblich unterlegt und gerahmt sein kann. Ausreichender Rand gewährleistet, dass Logo und Überschriftenfeld auf der Projektionsfläche erscheinen. Die Masterfolie lässt genügend Raum zur Visualisierung der Inhalte. Auf keine Folie – weder auf die Titelfolie noch auf die Masterfolie – gehört der Dokumentenpfad für die Speicherung des Präsentationsdokuments.
Das Feld für die in der Präsentation vorgestellten Darstellungen ist durch die Ränder, das Logo und das Überschriftenfeld eingegrenzt und außer auf der Titelfolie auf jeder Folie gleich. Die Abbildungen in diesem unbedingt ausreichend großen Visualisierungsfeld, dem „Body“ der Folie, müssen auch in der letzten Reihe für die Teilnehmenden an der Präsentation gut erkennbar sein.
Das Visualisierungsfeld begrenzt sämtliche Darstellungen auf den Folien der Präsentation und ermöglicht gleichzeitig die Variationen im Corporate Design. Für die Einheitlichkeit der Gestaltung lässt es sich aufteilen, zum Beispiel in zwei Hälften oder vier Quadranten, in acht oder gar zwölf Teile, getrennt durch Hilfslinien für die Produktion der Folien, die anschließend ausgeblendet werden. Damit mehrere Bilder auf einer Folie Abstand zueinander haben, werden die Hilfslinien gedoppelt.
Ein sehr wirkungsvolles, doch leicht zu unterschätzendes Gestaltungsmittel ist die Schrift. Als Element des Corporate Designs korrespondiert die Schrift mit dem Wirkungsziel der Präsentation. Groteskschriften, mit ihrer gleichmäßigen Strichstärke und ohne Serifen, wirken modern und passen zu den meisten Präsentationen. Serifenschriften, mit ihren Querstrichen unten an den Buchstaben, sind in längeren Texten leichter lesbar, aber für Präsentationsfolien weniger geeignet. Frakturschriften – mehr als 400 Jahre in den meisten deutschsprachigen Büchern verwendet – wirken heute reaktionär und antiquiert.
- Nur eine Schriftart für sämtliche Folien der Präsentation zu wählen und sie sowohl für die Überschriften als auch für die anderen Texte zu verwenden, erzeugt einen einheitlichen Eindruck. Hat das präsentierende Unternehmen eine eigene Hausschrift, wird sie eingesetzt.
- Die Schriftfarbe kontrastiert möglichst mit der Hintergrundfarbe. Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund ist der Standard. Für alle Texte dieselbe Schriftfarbe zu nehmen ist generell die nächstliegende Lösung.
- Die Überschriften der Folien dürfen in etwas größerer Schrift gehalten sein als die übrigen Texte, doch jeweils stets in derselben Schriftgröße, um der Präsentation Harmonie zu geben. Die Wahl der Schriftgröße korrespondiert mit der Raumgröße und der Projektionsfläche. Auch weiter entfernte Teilnehmer müssen die Texte gut lesen können.
- In Großbuchstaben oder in Kapitälchen zu schreiben, ist keine gute Idee. Solche Texte sind schwer zu lesen und wirken auf viele wie das Schreien in der Mündlichkeit. Angemessen ist immer das orthografisch korrekte Verwenden von Majuskeln und Minuskeln.
- Die Schrift durch größeren Abstand zwischen den Buchstaben zu verbreitern, ist normalerweise nicht notwendig, zumal durch die Änderung des Schriftlaufs die Harmonie der Schrift in Mitleidenschaft gezogen wird.
- In kursiven Schriftschnitt werden manchmal Zitate gesetzt. Gewohnter für die Leser sind allerdings die gängigen Anführungszeichen.
- Hervorhebungen in fettem Schriftstil zu schreiben wirkt in Sätzen und Halbsätzen oft allzu belehrend. In Überschriften des Textfeldes kann der fette Schriftschnitt jedoch die Orientierung erleichtern.
- Die Linien unterstrichener Wörter fallen auf den ersten Blick kaum auf. Deshalb sind Unterstreichungen – ob einfach oder doppelt – nur sehr bedingt für Hervorhebungen auf Folien geeignet.
Die Gestaltungsmöglichkeiten der Schrift ließen sich beliebig kombinieren, doch würde die Seriosität der Darstellungen deutlich leiden. Gut beraten ist, wer die Texte seiner Präsentation in einer Standard-Schriftart schreibt und deren Standard-Einstellungen beibehält. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Farben bringen Abwechslung und Leben in die Präsentationsfolien, jede auf ihre Weise, denn jede Farbe wirkt anders. Viele Unternehmen haben in ihrem Corporate Design festgelegt, welche Farben in Präsentationen zu verwenden sind. Deutlich, prägnant und akzentuierend wirken vor allem in Flächen Rot, Grün, Blau, Schwarz. Blasser, dezenter, zurückhaltender wirken Gelb, Rosa, Türkis, Violett.
Farben am Monitor oder im Ausdruck wirken anders als bei ihrer Projektion. |
Farben werden mit Bedacht eingesetzt: Sollen sie laut oder leise wirken, kräftig oder unaufdringlich? Sollen sie Kontraste schärfen oder ebnen? Kolorieren sie Worte oder Zahlen, Linien oder Flächen? Welche Farben auch immer auf Folien zu sehen sind, wenn sie sich auf anderen Visualisierungen wiederholen, entsteht ein einheitlicher Eindruck.
Rot erregt Aufmerksamkeit und steht für Vitalität und Energie. Rot aktiviert, kann aber auch die Emotionen erhitzen.
Grün beruhigt und harmonisiert, es steht für Sicherheit und Hoffnung. Grün kann Kreativität wecken, aber auch ermüden.
Blau entspannt und lässt Dinge größer erscheinen, es steht für Ruhe und Vertrauen. Blau fördert klares Denken, kann aber auch nachlässig wirken.
Schwarz steht zwar für Trauer, doch auch für Würde und Feierlichkeit. Schwarz wirkt edel, vermittelt Seriosität und Respekt.
Gelb fördert Konzentration und Kreativität und wirkt anregend. Gelb steht für Licht, Optimismus und Freude sowie für Wissen, Vernunft und Logik.
Rosa besänftigt und steht für Ordnung, Mitgefühl und Idealismus. Rosa wirkt beschützend, auf manche Menschen auch schwärmerisch verklärt.
Türkis wirkt kühl und frisch, manchmal auch distanziert. Es steht für geistige Offenheit, für Freiheit und Schutz. Türkis begünstigt die Kommunikation.
Violett fördert Inspiration und Konzentration, es steht für Würde und edle Festlichkeit. Violett kann geheimnisvoll und extravagant wirken.
Orange hebt die Stimmung und signalisiert Lebensfreude, es steht für Aufgeschlossenheit und Selbstvertrauen. Orange kann ebenso anziehend wie aufdringlich wirken.
Weiß belebt und neutralisiert, es steht für Reinheit, Klarheit. Weiß wirkt elegant, manchmal aber auch langweilig oder unnahbar.
Grau neutralisiert, es wirkt unauffällig und nüchtern, eher zurückhaltend. Es unterstützt andere Farben. Grau steht für Kompromisse.
Braun beruhigt, gleicht aus. Es wirkt manchmal etwas rustikal. Braun steht für Geborgenheit und Sicherheit, aber auch für Mittelmäßigkeit und Gleichgültigkeit.
Die erste Folie, auf die die Einstellungen der Masterfolie angewendet wird, ist meist die Agenda. Sie stellt die Struktur der Präsentation vor und vermittelt dem Auditorium zu, welche Inhalte es erwarten kann. Die Inhaltsübersicht nennt nicht mehr als sieben Themen, die dann während der Präsentation in derselben Formulierung vorgestellt werden.
Das erste Thema der Agenda heißt nicht „Begrüßung“. |
Darstellungen
Auf fast jeder Folie steht ein Text: eine Erklärung oder wichtige Argumente oder vielleicht auch nur ein Begriff oder ein Zitat. Die schriftlichen Informationen auf Präsentationsfolien haben nicht die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern dem Auditorium Gedächtnisstützen oder Verständniserleichterungen zu geben. Deshalb enthält der Text nur eine Aussage zur Folie und lässt Raum für den Vortrag.
Ist der Text präzise, lässt er sich leicht und schnell erfassen und vermittelt Inhalte sachlich und klar.
- Einzelne Wörter sind schnell zu erfassen und als Begriffe gut zu memorieren.
- Kurze Stichworte fassen Inhalte zusammen und markieren Wesentliches.
- Vollständige Sätze brauchen Zeit, um gelesen zu werden, und das Lesen lenkt vom Vortrag ab. Daher enthalten Präsentationsfolien so wenig Text wie möglich.
Die schriftlichen Informationen auf den Folien sind einerseits abwechslungsreich und enthalten andererseits kein überflüssiges Wort, also können etwa Artikel und Hilfsverben wegfallen. Professionelle Einheitlichkeit lässt sich erreichen durch analoge Strukturen der Formulierungen, zum Beispiel:
- Nicht „Prägnante Formulierung und Argumentation mit Klarheit“, sondern besser „Prägnantes Formulieren und klares Argumentieren“
Auf möglichst jede Folie gehört eine klare Botschaft. |
Für die Teilnehmer einer Präsentation sind die Texte nicht allein Informationen, sondern Botschaften, die für ihren beruflichen oder privaten Alltag relevant sind. Die Formulierungen können ihnen das Internalisieren der Botschaften durch abstrakte Beschreibungen erschweren oder durch konkrete Bewertungen erleichtern.
Beispiele abstrakter Beschreibung |
Beispiele konkreter Bewertung |
- Ergebnisbeiträge der Geschäftsbereiche im Vergleich
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- Erträge im Online-Geschäft gestiegen
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- Geräuschimmissionen in Regionen
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- In Städten: Laubbläser lauter als Flugzeuge
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- Arbeitsplätze mit und ohne Künstliche Intelligenz
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- Künstliche Intelligenz schafft Arbeitsplätze
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Optisch leichter zu erfassen sind Texte, die umrahmt sind, also in einem Kreis, einem Rechteck oder ähnlichem stehen. Sie schweben dann nicht auf der Projektionsfläche, sondern geben dem Auge Halt für die visuelle Verarbeitung. Noch schneller und dauerhafter als konkrete Bewertungen prägen sich grafische Darstellungen ein, sofern sie schlicht gestaltet sind und die Wahrnehmung nicht ablenken.
Zweidimensionale, flächige Darstellungen ohne optische Verzerrungen mit Schatten, Spiegelungen oder Abschrägungen wirken authentischer und seriöser als solche mit mehr oder weniger ausgefeilter Bildbearbeitung.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. |
Zeichen, seien sie farblich gefüllt oder nicht, eignen sich gut, um sie mit Texten zu versehen, aber sie können auch als Symbole Stellvertreterfunktionen in grafischen Darstellungen erfüllen, vor allem in Kombination zueinander. Symbole veranschaulichen Vorgänge oder Zahlen, Merkmale oder Zusammenhänge, indem sie sie ersetzen oder ergänzen.
- Gleichseitige oder auch nur gleichschenklige Dreiecke gebieten, etwas besonders zu beachten.
- Kreise und Ellipsen wirken eher weich und auch in größerer Menge nicht zu massiv. Ihre Beschriftung braucht allerdings viel Platz.
- Quadrate und Rechtecke erzeugen Klarheit, doch auch Härte. Sie sind leicht zu beschriften und können Schriftlichem optischen Halt geben.
- Pfeile verweisen, zeigen Abläufe oder Abhängigkeiten. Auch sie lassen sich gut beschriften.
- Manchmal reichen einfache Striche, um Verbindungen zu markieren oder um Grenzen zu zeigen.
Einfache Zeichnungen lassen sich mit einem Standard-Grafikprogramm leicht und schnell erstellen. Wenn den Betrachtern sich die Bedeutung einer Skizze schnell erschließt und die Visualisierung zum Vorgetragenen passt, erfüllt sie ihren Zweck, eine optische Unterstützung der verbalen Ausführungen zu sein.
Komplexere Zeichnungen sind schwer und meist nur zeitintensiv zu erstellen. Sie erfordern Talent und müssen zu den vorgetragenen Inhalten passen, doch sie wirken individuell und verletzen keine Rechte anderer. Ob eine Zeichnung dem Auditorium gefällt, ist allerdings auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Noch mehr Aufwand brauchen Gemälde, elektronisch erzeugte oder analog produzierte. Bei besonderen Gelegenheiten können sie individuelle und würdigende Wertschätzung vermitteln, etwa
bei Jubiläen oder bedeutsamen Geschäftsabschlüssen, für die eine Präsentation gehalten wird.
Fotografien und Videoclips können Inhalte beeindruckend illustrieren, wenn sie passen. Eigene Fotos und Clips brauchen keine Quellenangabe, sehr wohl aber Bilder und Sequenzen aus dem Internet, und manche sind nur kostenpflichtig zu verwenden. Mit Bedacht verwendet lockern sie komplizierte Zusammenhänge nicht nur auf, sondern können als konkrete visuelle Reize zu Pointen einer Präsentation werden.
Gestaltung
Zu viele Inhalte, seien es Zeichnungen oder Fotos, Texte oder Grafiken, Tabellen oder Symbole, wirken unangenehm schwerfällig. Freie weiße Flächen helfen den Betrachtern, sich auf das Dargestellte zu konzentrieren, das sie dann auch besser behalten. Präsentationsfolien zeigen nicht alles, sondern nur das Nötigste.
Darstellungen mit nachvollziehbarer Ordnung lassen auf Struktur im Denken schließen. Eventuell unterschiedliche Größen lassen sich an einem unsichtbaren Raster ausrichten oder mit gleichen Rahmen ausgleichen. Visualisierungen, die einfach und übersichtlich gestaltet sind, vermitteln Klarheit und erleichtern das Verstehen.
Für die manchmal sinnvolle Darstellung vieler Inhalte bietet sich eine übersichtliche Sortierung an: Zusammengehörendes kann farblich oder als Liste in einem Feld gruppiert werden, um das Verstehen vorhandener Abhängigkeiten zu erleichtern.
Werden mehrere Inhalte in einer Visualisierung gezeigt, hilft ihre Anordnung, Einzelheiten zu erfassen. Gleiches wird zu Gleichem gruppiert und in der Fläche zusammengefasst, Abstraktes von Konkretem getrennt.
Das Auge braucht Orientierung, die das Gruppieren gleicher Inhalte geben kann. Gleiche Formen oder Farben können dabei ebenso helfen wie die gleiche Positionierung von Inhalten. Zu viel Verschiedenes verwirrt eher und mehr Gleiches klärt und harmonisiert.
Die Fläche von Visualisierungen wird eher langweilig genutzt, wenn die Abbildung mittig ausgerichtet ist. Sie wirkt interessanter, wenn sie links- oder rechtsbündig gestaltet ist oder auch mit einer Einrückung. Die eigene ästhetische Vorliebe kann durchaus täuschen.
Zusammenhänge
Das Wichtigere ist des Wichtigen Tod. Darstellungen vermitteln, was das Wichtigste ist, durch Farben, Formen, Strichstärken oder die besondere Position. Grafische Hervorhebungen erleichtern das Erkennen des Wesentlichen, wirken unterhaltsam und prägen sich leichter ein. Zudem zeigen sie den Willen des Präsentierenden, das Interesse seines Auditoriums zu erhalten.
Eindeutige Ausrichtung, Listung, und Nummerierung verdeutlichen Reihenfolgen, Prioritäten und Ränge, die leicht zu erkennen und einzuprägen sind. Solche Sequenzen veranlassen die Teilnehmenden, dem Präsentierenden sowohl eine gute Vorbereitung als auch Klarheit im Denken und Handeln zu unterstellen.
Striche in Visualisierungen demonstrieren Verbindungen und Abhängigkeiten. Mit der Strichstärke und der Strichlänge lassen sich unterschiedliche Intensitäten von Beziehungen zeigen, mit der Größe von Symbolen verschiedene Mengen oder Massen. Solche Darstellungen können langweilige Tabellen ersetzen oder ergänzen.
Zusammenlaufende Radiale stellen Abhängigkeiten oder Wirkungen grafisch dar, meist mit Pfeilen, die auf etwas zielen. Gehen die Pfeile in die umgekehrte Richtung, symbolisieren sie Effekte, die von etwas ausgehen. Allerdings geben sie keine konkreten Werte oder Mengen oder gar quantifizierte Daten an.
Wenn Abstände Entfernungen verdeutlichen, brauchen sie die richtigen Proportionen zueinander, damit sie entsprechend nachvollzogen werden können. Die Positionen auf der Projektionsfläche vermitteln den Betrachtern die Relationen und Richtungen zueinander, in der gewünschten vereinfachten Form.
Mengendiagramme verdeutlichen Beziehungen: einerseits Unterschiede und andererseits Gemeinsamkeiten, oder sie veranschaulichen Überschneidungen. Für konkrete Aussagen sind sie weniger als geeignet als für Relationen oder für eine erste Übersicht. Mehr als drei Elemente wirken schnell überladen.
<a title=“Hierarchien darstellen“ href=“https://hilbert-schule.de/wp-content/uploads/Übersicht-2.png“>Organigramme können mehr als nur eine Aufbauorganisation zeigen, zum Beispiel Hierarchien in Themenfeldern visualisieren. Sie verdeutlichen bei einer größeren Anzahl von Informationen Beziehungen, Unterschiede und Abhängigkeiten voneinander, etwa zur Einführung in ein Thema, ohne mit zu vielen Details zu überfordern.
Relationen
Visualisierte Größenvergleiche entlasten das Vorstellungsvermögen die Teilnehmenden, wenn die Relationen stimmen. Zum Beispiel ist das Größenverhältnis 1 : 2 bei einer Strecke die Verdopplung der Länge. Bei der verdoppelten Fläche beträgt das Verhältnis der Kantenlängen 1 zu 1,42. Bei der Verdopplung des Volumens eines Würfels beträgt das Verhältnis der Kantenlängen 1 zu 1,26.
Um Größen darzustellen, die dem Vorstellungsvermögen nur schwer zugänglich sind, bietet sich an, sie mit etwas Bekanntem zu vergleichen, sei es die Nadel im Heuhaufen, die 4,6 Milliarden Jahre der Existenz des Planeten Erde mit einem Tag oder die Weltproduktion an Metallen (1.766 Millionen Tonnen) und den Weltverlust durch Rost und andere Korrosionen (718 Millionen Tonnen) von 1890 bis 1923 mit der überirdisch verbauten Masse des Kölner Doms (160.000 Tonnen).
Um Prozesse mit differenzierten Aktivitäten darzustellen, etwa Entscheidungen oder konkrete Handlungen, eignen sich Flussdiagramme, zum Beispiel für Projektabläufe oder zur Qualitätssicherung. Doch nicht jeder Teilnehmende an einer Präsentation kennt die Symbolik und zu viele Inhalte überfordern schnell das Aufnahmevermögen.
Ein Kartogramm[2] zeigt Flächen, Regionen oder Gebiete. Verschiedene Teile lassen sich kontrastreich einfärben, damit sie leichter zu unterscheiden sind. Auf den Flächen werden oft quantitative Aussagen ohne weitere Differenzierungen visualisiert. Die absoluten Werte lassen sich in Diagrammen ergänzen.
Diagramme
Werden Vergleiche vertikal dargestellt, etwa in übereinander gestapelte Rechtecken gezeigt, lassen sie sich nur schwer erfassen. Sind sie mit möglichst deutlichen Flächengrößen und bestenfalls mit auffälligen Farben nebeneinander platziert, sind Unterschiede schnell zu erkennen.
Für vergleichende Darstellungen eignen sich Säulendiagramme nur bedingt und sie verlieren ihre Übersichtlichkeit, wenn sie mehr als fünf Elemente gegenüberstellen. Die gleiche Schrift für die Auszeichnung wie bei den anderen Folien der Präsentation vermittelt ein harmonisches Bild. Je größer die Flächen der Säulen sind, umso deutlicher zeigen sie die verschiedenen Werte.
Um das Querformat einer Folie günstiger zu nutzen, oder zur deutlicheren Veranschaulichung von Größenverhältnissen werden die Säulen gerne nebeneinander gestellt. Unterschiedlich hohe Rechtecke oder Quader zeigen proportional zum Beispiel eine Häufigkeitsverteilung.
Für Kumulierungen eignen sich Säulendiagramme eher, weil die gestapelten Säulen sowohl die Kumulation wie auch deren Teile deutlicher zeigen als etwa bei Liniendiagrammen und in die Säulen können Bezeichnungen eingetragen werden. Gleiche Farben der Elemente zeigen gleiche Werte der Ansammlung.
Auch Wasserfalldiagramme zeigen Kumulationen. Um die positiven und negativen Abweichungen voneinander unterscheiden zu können, werden die Elemente farblich unterschieden. Eine Summensäule zeigt den Gesamtwert der kumulierten Einzelwerte – meist auf der Horizontalachse. Eine Vertikalachse ist nicht immer notwendig.
Säulendiagramme lassen sich leicht mit Symbolen und Bildern kombinieren[3], um den Unterhaltungswert der Folie oder ihre Aussagekraft zu steigern. Mit einer geeigneten Software lässt sich die Darstellung mühelos erstellen. Geeignete Beschriftung kann die Bedeutung der Säulen erläutern.
In Säulendiagrammen mit sehr vielen Werten, etwa für Häufigkeitsverteilungen und andere statistische Daten, mutieren die sehr schmalen Säulen zu Stabdiagrammen. In Histogrammen haben die Werte unterschiedliche Breiten, um die Ausprägung der Daten zu kennzeichnen. Die Höhen der Balken geben die Häufigkeit wieder.
Dem Säulendiagramm ähnlich ist das Balkendiagramm. Es visualisiert Verhältnisse allerdings durch waagerechte Balken. Rangfolgen, Entwicklungen und Vergleiche veranschaulicht es gut, erst recht wenn Farben Unterschiedliches und Gleiches signalisieren. Mehr als fünf Balken oder Balkenteile machen das Balkendiagramm unübersichtlich.
Zur visuellen Verdeutlichung von Anteilen bietet sich ein in Sektoren gegliedertes Kreisdiagramm an. Bei mehr als fünf Teilen im Kreis leidet die Übersichtlichkeit, vor allem wenn die Sektoren beschriftet oder mit Bildern oder Symbolen versehen sind. Ungeeignet für Kreisdiagramme sind negative oder Nullwerte. Farben können die Anteile hervorheben. Wenn ein Sektor abgesetzt wird, entsteht aus einem Kreisdiagramm ein Kuchen- oder Tortendiagramm.
Um Entwicklungen, funktionale Zusammenhänge oder viele Werte wie Zeitreihen und Häufigkeiten grafisch zu veranschaulichen, eignen sich Liniendiagramme, die auch Kurvendiagramme genannt werden. Ergebnisse zum Beispiel von Messungen werden mit Linien verbunden, wodurch Kurven entstehen. Bei sehr vielen Werten bietet sich an, das Raster zu vergröbern oder Messergebnisse zusammenzufassen, damit die Charakteristika der Befunde erfassbar werden.
Für die grafische Darstellung von Wertepaaren, zum Beispiel zweier Merkmale, eignet sich ein Streudiagramm mit einem Koordinatensystem. Werden die Wertepaare durch Punkte dargestellt, ergeben sie eventuell Punktwolken. Um verschiedene Wertekategorien oder Korrelationen der Daten zu zeigen, können unterschiedliche Farben oder auch Symbole genutzt werden. Eine dritte Ausprägung lässt sich durch die Größe der Symbole darstellen, wodurch ein Blasendiagramm entsteht.
Für die vergleichende Darstellung von Werten, die Kategorien zugeordnet sind, eignet sich ein Netzdiagramm, das auch Spinnennetz-, Stern-, Kiviat-, Polar- oder Radardiagramm genannt wird. Die sternförmig angeordneten Achsen, auf denen die Werte proportional zueinander aufgetragen sind, entsprechen den Kategorien. Die Werte werden auf den Achsen eingetragen und als Serien mit Linien in unterschiedlichen Farben verbunden. Fünf bis sieben Achsen ergeben eine optimale Darstellung.
Grundsätzlich sind Tabellen für das schnelle und einfache Erfassen vieler Informationen ungeeignet. Ausnahmen sind Vorgaben für Arbeitsschritte oder Beispiele für Dokumentationen oder Ähnliches. Ist eine Tabelle mit Inhalten gefüllt, birgt sie das Risiko, dass die Teilnehmenden sie lesen wollen und wertvolle Präsentationszeit und Aufmerksamkeit für unwesentliche Details verschwendet wird.
Bewährt für kleine Projekte, für Aufgaben, an denen mehrere Personen mitwirken, und für Aktivitäten, die nur in mehreren Phasen erledigt werden können, hat sich die Visualisierung mit einem Gantt-Diagramm, in dem zeitintensive Aktivitäten notiert sind, denen eine Zeitleiste – zum Beispiel Kalenderwochen – zugeordnet ist. Seine Grenze hat das Gantt-Diagramm bei einer großen Anzahl an Aktivitäten.
Wegen ihrer umfangreichen und zugleich wichtigen Inhalte verlangen Darstellungen wie das Gantt-Diagramm von den Teilnehmern einer Präsentation sehr viel Konzentration. Erleichtert wird ihre Mühe, wenn die Inhalte schrittweise visualisiert werden.
Die Anschaulichkeit der Folie einer Präsentation ergibt sich aus den Gestaltungsmöglichkeiten, die der Produzent kennt, und aus seinem unbedingten Willen, das Wesentliche seiner Inhalte darzustellen, das die Teilnehmenden an der Präsentation leicht verstehen und als ansprechend empfinden. Wer sich für das Erstellen der Folien Zeit nimmt – etwa das 30-fache der Vortragszeit –, dessen Präsentation wird zu einem Erlebnis für das Auditorium.
Quellen
[1] American Management Association. Revolution in Training
[2] www.fahrradreise.com
[3] wikipedia